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1. Geschichte des Altertums - S. 186

1889 - Wiesbaden : Kunze
186 Zweiter Abschnitt. Dritter Zeitraum. Haar viele Sorgfalt und trieben mit asiatischen Wohlgerüchen großen Aufwand. Für die Athener waren deshalb die Barbier- und Friseurbuden allmählich die Sammelplätze geworden, wo man Neuigkeiten des Tages zu erfahren pflegte. Gewöhnlich trugen die Griechen nur auf Reisen einen Hut; statt der Stiefel bedienten sie sich der Riemensohlen (Sandalen), oder sie gingen barfuß ohne Ansehen des Ranges und der Person. Daraus erklärt sich denn auch der Brauch, daß man fremden Personen, die eben angelangt waren, sofort Waschwasser für die Füße oder ein Bad bereitete; auch vor den Mahlzeiten pflegte man dies zu thun. Das Bad setzten die Griechen keinen Tag aus; gewöhnlich badete man vor der Mahlzeit. Reiche hatten die Bäder in ihrem Hause; für die Ärmeren gab es öffentliche Badeanstalten. Beschäftigungen der Männer. Die Männer verbrachten den größten Teil des Tages außer dem Hause, teils um den Gerichtsverhandlungen beizuwohnen, teils um eigenen Geschäften oder dem Vergnügen nachzugehen. Die Sklaven bearbeiteten in Abwesenheit des Herrn das Feld, fertigten die Kleidungsstücke und Hausgerätschaften an und hatten acht auf die ihrer Aufsicht und ihrem Unterrichte anvertrauten Knaben. Häufig besuchte man die Gymnasien, teils um den Übungen der Jugend beizuwohnen, teils um den Reden der Rhetoren und Philosophen zu lauschen, teils um Wetten bei Wachtelund Hahnenkämpfen zu machen. Zu den Festzeiten besuchte man das Theater, das man als die Stätte betrachtete, wo Bildung und religiöser Sinn geweckt und gepflegt wurden. Handel und Verkehr. Viele Bürger von Athen wanderten täglich nach dem Piräus, dem Haupthafen der Stadt, da der Handel ein Hauptzweig des athenischen Unterhalts war, um nach den gehenden und kommenden Schiffen zu sehen. Athen und Korinth bildeten den Mittelpunkt des griechischen Handels; zwischen ihnen und den Pflanz-städten bestand eine fortdauernde Verbindung nach allen Richtungen. Unter den Pflanzstädten waren Milet und Ephesus die Punkte, von wo aus teils auf dem Land-, teils auf dem Seewege nach den Küsten des schwarzen Meeres, ins Innere des westlichen Asiens und nach Afrika Warensendungen abgingen. Getreide, Bau- und Nutzholz, Elfenbein, Sklaven, Leinwand und Papier wurden eingeführt und dagegen Wein, Öl, Honig, Wachs, Marmor und Metallarbeiten verschickt. Anfangs war aller Handel nur Tauschhandel, und zwar galten als Haupt-tauschmittel gewöhnlich Metallstücke und Rinder. Um die Mitte des 10. Jahrhunderts prägten die Ägineten zuerst Silbermünzen und legten das Talent zu gründe. Ein Talent zerfiel in 60 Minen,

2. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 80

1906 - Leipzig : Hirt
80 Wurde ein Staat erobert, so wurden dessen Gottheiten ebenfalls aufgenommen und ihre Standbilder im Pantheon, dem Allergttertempel, aufgestellt. (Fig. 47.) Zur Kaiserzeit erwies man den Kaisern sogar gtt-liehen Ehren und baute ihnen Tempel und Altre. ffentliche Pltze. Von den ffentlichen Pltzen sind am berhmtesten geworden das Marsfeld und das Forum. Das Marsfeld diente jhr-hundertelang zu militrischen bungen und Volksversammlungen. Csar baute^ dort marmorne Hallen fr die Tribntkomitien, Augustus sein Mausoleum. , Das Forum war der eigentliche Platz fr den politischen und den ffentlichen Verkehr. _ Ringsum lagen die Handelsbrsen, Wechslerbanken, Fleischerlden, Schulstuben. Csar und die Kaiser umgaben es mit Pracht-bauten. Auf dem Forum lag das Comitinm, ein ungedeckter Raum, wo Volksversammlungen und Gerichtssitzungen stattfanden. Hier stand die ffentliche Rednerbhne und der Amtsstuhl des Stadtrichters. In der Nhe war die Kurie, in der sich 600 Jahre lang der Senat versammelt hat; ferner waren dort der Rundtempel der Vesta (Fig. 42), das Empfangshaus fr fremde Gesandtschaften, die Amtswohnung des Pntifex Mximus, des Oberpriesters, endlich der Tempel der Gttin Eintracht und ein Durchgangstor des doppelkpfigen Janus. Das Forum ist eine der denkwrdigsten Sttten der Welt, in Wahrheit der Mittelpunkt des Rmischen Reiches und das Herz der Alten Welt. Alles ffentliche Leben in Rom drngte sich um das Forum; von hier gab der Senat seine Befehle fr das Reich. (Fig. 37.) Volkswirtschaft und Sklaverei. Roms lteste Bewohner waren Acker-brg er und Hirten. cker und Vieh bildeten ihren wertvollsten Besitz. Camillus wurde vom Pfluge weggeholt, um das Heer gegen die Feinde zu führen. Die glcklichen Kriege brachten ungeheure Schtze und eine Menge Sklaven nach Rom. Die Sklaven bernahmen den Ackerbau und das Handwerk. Auch rzte, Vorleser, Abschreiber, Geheimschreiber, Bau-meister und Maler finden wir unter ihnen. Beinahe alle Lnder der Erde lieferten diese menschliche Ware auf die Sklavenmrkte, Griechenland die Gelehrten und Knstler, gypten die rzte, die asiatischen Lnder die Diener des huslichen Luxus; Germanen und Thrazier verwandte man als Snftentrger, ans den nrdlichen Lndern nahm man die Feldsklaven, denen der freie italische Bauer weichen mute. Sklaven nahmen im Zirkus den Kampf mit den wilden Tieren auf, oder man lie sie selbst Paar um Paar auf Leben und Tod kmpfen. Im Umkreise saen die Rmer und Rmerinnen und sahen dem grausigen Kampfe zu; wilde Freude las man auf den Gesichtern der Zuschauer, selten war eine Miene, noch seltner ein Wort des Mitleids; die mter-schtigen unterhielten durch solche Belustigungen das Volk, um sich fr bevorstehende Wahlen beliebt zu machen. Whrend die uere Kultur aus der

3. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 740

1877 - Leipzig : Teubner
740 Mimiambi 3 Vorgebirge Korykeion (j. Koraka), Argen-non (j. (£. Blanco) und Melaina (j. Kara Btt-run) bildet; den 7 Millien breiten Hals dieser Halbinsel befahl Alexander d. Gr. zu durchstechen. Rom. Od. 3, 172. Thue. 8, 34. Ov. met. 2 222. Strab. 14, 645. Mimiamben s. Jambische Poesie. Mimnermos, Mipvsqfiog, aus Kolophon, griechischer Elegieendichter, zwischen Ol. 37—45. (630 — 000 v. C.) blühend, ein älterer Zeitgenosse des Solon. Er lebte in einer Zeit, wo seine Vaterstadt durch die lydischeu Könige die Freiheit eingebüßt und sich einem weichlichen, schwelgerischen Leben hingegeben hatte. Dieses hatte Einfluß auf den Charakter seiner Elegie; abweichend von seinen Vorgängern hält er sich fern von allem politischen Leben und bespricht blos seine eigenen particulären Interessen und Stimmungen in weicher Sentimentalität, die nichts Höheres kennt als sinnlichen Lebensgenuß. Er hat zuerst und vornehmlich die erotische Elegie ausgebildet. Er liebte eine Flötenspielerin Nanno; da er aber schon dem Greisenalter nahe stand, so war er, wie es scheint, nicht glücklich in seiner Liebe und erging sich in weichen, tief gefühlten Klagen über die Kürze der Jugeudblüthe und das" Unglück eines häßlichen und verschmähten Alters. Nach dem Namen seiner Geliebten benannte er eine geordnete Sammlung von'liebeselegieen in 2 Büchern. Er scheint übrigens boch noch Sinn für kriegerische Tapferkeit gehabt zu haben; benn er dichtete eine Elegie auf eine Schlacht bcr Smyr-itaier gegen beu Lyderkönig Gyges. Strabon nennt ihn einen Kvxrjtrjs ccfiu kki noi.rizrjg f/lf-ysias; ob er aber seine eigenen Elegieen in Musik gesetzt und ans (zu) der Flöte vorgetragen habe, ist wol zweifelhaft. Es finb nur noch wenige Fragmente von ihm vorhanden, die durch die Schönheit und beu natürlichen Reiz der Sprache fesseln, gesammelt in Schneibewins Delectus poet. elegiaci., von N. Bach (1826) und in Bergk's poet. lyr. Gr. p. 408 ff. Abhanblungen von Sckiöne-ntnnit (1823) und Marx (1831). Mimos, rnimus, eigentlich ein Nach- ahmer, besonders ein mimischer Schauspieler, der feilte possenhafte Nachahmung bestimmter Personen ober auch der Thierstimmen (Phaedr. 5, 5. Auson. epigr. 76.) auf Straßen und Plätzen der umstehenden Menge zum Besten gab, auch wol während der Tafel vornehme Leute (Flut. Süll. 2. ü. 36.) ergötzte. Diese Sitte würde dann auch ans die Bühne selbst verpflanzt und entwickelte sich ba aus einem einfachen Zwiegespräch zu einem förmlichen Schauspiel. Der griechische Mimos entstaub in ©teilten, und feine erste Ausbilbting knüpft sich an den Namen ©ophroit (f. die Monogr. von Gryfar, 1838. Jahn, prolegg. ad Pers. p. 93 ff.). Heitere Laune, gutmüthiger Witz, feine Beobachtungsgabe und Nachahmungstalent zeichneten die Griechen in Sieilien besonders ans. Stoff zur Satire und zum Scherze boten nicht blos die damaligen politischen Verhältnisse, sondern ganz besonders auch die vielen ländlichen Feste und Lustbarkeiten, welche bort alljährlich, vorzugsweise für die Demeter, angestellt würden. Sophrons Talent bestaub nun vorzüglich in treuer Zeichnung der verschiedenen Stäube, ihrer Sitten und Lebensverhältniffe. Und biefe Darstellungen n — Mimos. des S. finb die tu>ot. Sie zerfielen in ernste welche einen ethischen Zweck hatten (onovdcdoi), und tu spaßhafte (yeaotot), welche durch possir-liche Darstellung der verschobenen Menschenclassen und ihrer Eigenthümlichkeiten Lachen erregen wollten. Auch kommt die Benennung uvsqsioi. '/.al ywccltisioi vor, je nachbem sie männliche ober weibliche Charaktere vorführten. Zwar waren die Mimen des S. keine neue literarische Schöpfung, ba sie in den mimischen Spielen der Sikelioten überhaupt enthalten waren; allein die Kunst der Darstellung, die Treue und Originalst gaben ihnen, obgleich sie in Prosa abgefaßt waren, beit Werth einer Dichtung. So spricht sich schon Aristoteles aus (poet. l, 8.). Da S. die Denk- und Redeweise der niedern Stände und ihre Gewohnheiten in seinen Bildern Mischen Lebens auffaßte und darstellte, so war natürlich der Ausdruck und Ton etwas derb und starkdoch treffend und witzig und mit Späßen und Sprichwörtern des gemeinen Mannes durchflochten. Für Ausführungen auf der Bühne waren sie nicht bestimmt, wenn sie auch einen Theil mancher festliches Lustbarkeit bildeten. Um es kurz- zu sagen: S. hat durch seine Mimen das, womit man sich bei solchen Gelegenheiten ans dem Stegreife belustigte, in die Literatur eingeführt (Sammlung der Bruchstücke von Botzon, 1867). Platon verpflanzte diese Minien nach Athen und benutzte ^sie für feine Dialoge; Theo-kritos gab ihnen, Ton und Charakterzeichnung glücklich nadjahtnenb, ein sauberes und poetisches Gewand, so daß daraus eine neue Gattung bcr Poesie, das Idyll, entstaub. Auch auf den römischen Satiriker Persius hat S. einen unverkennbaren Einfluß ausgeübt. — In gleicher Weise, wie tu Sieilien aus beut Volksleben und Volkswitze der griechische Mimos hervorging, entstaub in Unteritalien der römische. Dieselben Um-stäube riefen auch hier mimische Darstellungen hervor, welche vielleicht schon frühzeitig in zwei wesentlich verschobene Formen, in den mimischen Dialog und in den theatralischen Mimus, übergingen. Der erstere, dem griechischen Mimos vergleichbar, war extemporirt, bot wetteisernb eine populäre, witzige Beredsamkeit ans und bezweckte Lachen. Der theatralische Mimus bagegen gesellte sick) als Nachspiel und Ergänzung zu den. Tragöbien unter dem Namen exodium (s. d.)' und war ein echt römisches Product. Liv. 7, 2. Der Stoff der mimi war dem gemeinen Leben entnommen, und wegen der komischen Ncidjahntun-gen aller Eigenthümlichkeiten desselben, besonders bei der Darstellung bestimmter volkstümlicher Charaktere (daher rj&olöyoi, Tföotioiol, in qui-bus describuntur hominum mores, vgl. Cie. de or. 2, 59.), mochte man diesem Spiele den Namen mimus gegeben haben. Da der M. lediglich auf die Lachlust der Zuschauer berechnet war, so war er in feiner Darstellung possenhaft und derb, und Obscönitäteu machten einen Hauptbestandteil ans. Ein bestimmter, im voraus berechneter und streng durchgeführter, Plan war in den Mimen wol kaum zu finden, der Zusammenhang scheint locker und lose, das Ende nicht durch die Anlage, sondern von der Lust und Laune der Spielenden bedingt und abhängig gewesen zu sein. Die niedergeschriebenen und schriftlich abgefaßten Mi-

4. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 608

1877 - Leipzig : Teubner
608 Komos — Kovlgty\()iov. Chorführex das Wort redet.vgl. Agthe, die Parabase und die Zwischenakte der att. Komödie (1866). Nachtrag dazu (1868). — Aufführungen fanden namentlich an den Senaten statt; um den Preis stritten in besserer Zeit 3, später 5 Dichter. — Ueber das Kostüm der alten K. s. Schauspiele. — Beschränkt wurde diese Gattung der Korn, hauptsächlich durch Lamachos gegen Ende des peloponn. > Krieges. — 2) Die mittlere K. {rj fiiarj mw-(icpälcc) ist eigentlich nur ein Uebergang von der alten zur neuen. Die frühere Verhöhnung und Verspottung wirklicher, namentlich angesehener Personen und Machthaber im Staate hörte auf (firj ovofiaozi); an ihre Stelle traten Philosophen, Dichter, des. Tragiker, auch Personen des gewöhnlichen und alltäglichen Lebens: Handwerker, Bauern, Krieger, Schmarotzer, Hetären it. bergt. Auch der äußere Glanz und die Ausstattung wurden vermindert, die Chöre fielen weg. Dagegen erhielt der Plan und die Handlung eine künstlichere Verschlingung und Verknüpfung, und die Personen traten in einer größeren Manig-saltigkeit auf. Die Sprache näherte sich mehr der gewöhnlichen Umgangssprache und der des gemeinen Lebens, doch war sie noch immer rein und elegant. Dichter in dieser Gattung waren noch Aristophanes im Plutos, dann Eubulos, Aitaxandrides, Antiphanes und Alexis. — 3) Die neue K. (rj vsu xo^u.) endlich war noch gemäßigter, ehrbarer und kunstvoller. Das politische und öffentliche Leben verschwand ganz von der Bühne, dagegen traten Charakterstücke auf. Die Dichter erfanden eine ordentliche Fabel, deren Handlung nach einem zusammenhängenden Platte vom Beginn bis zur Entwickelung fortgeführt wurde. Ein Knoten wurde geknüpft und am Ende gelöst, so daß die Aufmerksamkeit der Zuschauer bis dahin gespannt blieb. Die Kunst bestand darin, einen Charakter richtig nach dem Leben zu schildern, streng durchzuführen und dabei einen zusammenhängenden Plan zu verfolgen. Die Hauptdichter find vor allen Men ander, dann Philippides, Pofidippos, Philemon, Di-philos und Apollodoros. Die Charaktere und Personen, welche vorzüglich vorgeführt wurden, sind dieselben, welche wir bei ihren Nachahmern Plautus und Terenz antreffen: leno periurus, amator fervidns, servulus callidus, amica illu-dens, sodalis opitulator, miles proeliator, pa-rasitus edax, parentes tenaces, meretrices pro-caces. Ein Chor kam nur als handelnde Person vor, da er schon in der mittleren Komödie weggefallen war. — Ausgezeichnete Sammlung der erhaltenen Bruchstücke der attischen Komiker von Meiitcfe: fragmenta comicorum Graecorum (4 Bdd., 1839 ff.), dazu als 5. Bd.: comicae dic-tionis index compos. H. Jacobi (1857). Kleinere Ausgabe (2 Bdd. 1847). Fragmentsammlung mit latent. Uebersetzuug von Böthe (1855 und 1868). — Bei den Römern entstanden die ersten Anfänge einer K. nach Livius (7, 2.) im I. 363 v. C., veranlaßt durch den Ausbruch einer Pest, indem man unter andern Mitteln, den Zorn der Götter zu versöhnen, auch ludi scaenici aufführte und Schauspieler ans Etrurien herbeiholte. Diese führten eine Art mimischen Tanzes auf ohne Gedicht, was die Römer znnächst.nachahmten und bei sich einführten. Im I. 241 v. E. dichtete Livins Andronikos, ein griech. Freigelassener (s. d.), unstreitig nach griech. Mustern ein planmäßiges Stück, bei dessen Vortrage und Darstellung ein Flötenspieler ihn begleitete. Bei dem Vortrage solcher Stücke trieben junge Römer noch die alten Scherze und Späße, welche später durch die Sitelianen verdrängt wurden, indem diese als eine Art Nachspiel an die Stelle jener traten. Vgl. Exodium und Fabula. Die älteste kunstmäßige K. der Römer war eine Nachahmung der netten griechischen; Plautus und Terenz, durch welche wir sie allein kennen, verfuhren jedoch schon etwas selbständiger, obschon auch in ihren Stücken die griech. Vorbilder nicht zu verkennen sind. Nävius versuchte die alte att. Komödie einzuführen und griff angesehene Römer freimüthig an, mußte aber diesen Versuch mit dem Gefängnisse büßen, und so wurde die Sache von Andern nicht weiter fortgesetzt. Die Sujets der röm. K. sind immer aus dem bürgerlichen und häuslichen Leben genommen, einen öffentlichen und politischen Charakter hat sie nie gehabt. Dazu stand sie im Staate und öffentlichen Leben zu tief; sie war niemals wie in Athen ein Staatsinstitut. Das Jutereffe der Zuschauer wurde durch Verwickelung der Handlung und deren Lösung, meistens eine Heirath ober Wiedererkennung, gefeffelt; die Charaktere find ziemlich ftehenbe, und ihre Schilderung wiederholt sich. Die Theile 'der röm. Komödie waren prologus, eine Art Vorwort, das gewöhnlich den Inhalt des Stückes anzeigte und dasselbe dem Publicum empfahl, diverbium (dui-verbium), Dialog, und canticum, was man fälschlich blos auf Monologe bezogen hat. Untersuchungen Ritschls und Bergks haben gefunden, daß in den Handschriften der Komiker die Abschreiber bet den einzelnen ©eenen die Zeichen Dv und C als Abkürzungen für diverbium und canticum gesetzt haben, und darnach ist die Zahl der cantica viel größer als man bisher angenommen hat. Denn außer den Monodieen finden sich auch Wechselgesänge, ja die gesungenen und von der Musik begleiteten Partien haben oft das Uebergewicht über den Dialog. Darin zeigt sich eine große Abweichung von den griechischen Lustspieldichtern. Einen Chor hatte die römische Komödie nicht. Die den Griechen nachgebilbete K. mit griech. Leben und Sitten hieß fabula pal-liata; die Stücke, in welchen röm. Sitte, Leben und Trachten vorkamen, waren fabulae togatae. Die bebeutenbsteit Palliatenbichter waren Nävius, Plautus, Euuius, Atilius, Statins Cä-eilius und Ter entius, Hauptvertreter der togata Titinins, Quintins Atta und namentlich L. Asranius. Ueber ba£ Kostüm s. Schauspiele, 9 ff. Beste Sammlung der Fragmente der römischey Komiker von O. Rib-beck: comicorum Itomanorum fragmenta (2. Aufl. 1873). Komos, Käfiog, bei den späteren Griechen der Gott des festlichen Freubengelages (xröftos), bar-gestellt als geflügelter Jüngling, in Gesellschaft mit Seilenos, Eroten, Zechern. Kovlottiqlov. xovioxqa, conisterium, der Staub- und Sandplah, Hieß in den Gymnasien der Platz, wo die Ringer und Kämpfer sich übten. In dem griech. Theater bezeichnet -kovlotqu den Fnßboden, auf welchem die bretterne Orchestra,

5. Griechische und römische Geschichte - S. 19

1913 - Leipzig : Hirt
7, 8 Zweite Periode. Griechenlands Bltezeit. 19 verschiedenen warmen oder kalten Speisen, die dritte war die Hauptmahl zeit. Gste hie man auch ohne Einladung stets willkommen. Vor und nach dem Essen wusch man sich die Hnde, da Messer und Gabeln nicht benutzt wurden. An die Hauptmahlzeit schlo sich bei Reichen oft ein Trinkgelage, wobei es fr barbarisch galt, den Wein nicht mit Wasser gemischt zu trinken. Snger und Tnzer dienten zur Unterhaltung. Bezeichnend war die Ausstattung der Mahlzeiten bei den verschiedenen Stmmen: der Spartiate a drftig, der Athener mig, der Thebaner reichlich, der Syraknsaner schwelgerisch. 4. Husliches Leben. Whrend die Männer ihre Zeit zum grten Teil auer dem Hanse in Geschften, Besuchen, krperlichen bungen und Versammlungen zubrachten, lebten die Frauen und Mdchen in den meisten griechischen Staaten so zurckgezogen wie in Athen. Beschrnkt wie ihr Leben war ihre Ausbildung. Da es an Anlssen fehlte, andere als hns-liche Kenntnisse zu verwerten, erhielten sie nur zu Hause einen notdrftigen: Unterricht in den Elementarfchern. Mit dem Spinnrocken und der d.'.zu gehrenden Spindel, dem Webstuhl und der Nadel hatten sie tagaus, tagein zu tun, obgleich die Griechen auch die fabrikmige Herstellung der Kleiduugsstosse kannten. Das Mahlen, Backen und Kochen dagegen ber-lieen sie der Dienerschaft. Um in das eintnige Leben etwas Abwechslung zu bringen, unterhielten sich die Frauen und Mdchen mit Musik, Gesaug, Tanz, Schaukeln und Ballspiel. Eine freiere Stellung hatten die Frauen bei den kleinasiatischen olern. Auf Lesbos lebte um 600 Sappho, die grte griechische Dichterin. Als Vorsteherin einer Musenschule" unterwies sie begabte Jungfrauen in Dichtkunst und Musik. Vgl. auch die Spartanerinnen, 5, 3 . Zweite Periode. Griechenlands Bltezeit. 8. Der Kampf gegen Darius. 1. Ursache und einleitende Unternehmungen. Zur Zeit des Pisistratos befreite der Perser Cyrus sein Land von medischer Herrschaft und unter-warf dann alle Völker vom ^ndus bis aus Mittelmeer, auch die Städte der kleinafiatifchen Griechen. Unter seinen Nachfolgern befestigte sich die persische Herrschaft und erweiterte sich der gypten, Thrazien und Mazedonien (vgl. . 20 oben); das eigentliche Griechenland, dessen Kultur die Eroberuugs-lust des Knigs Darius noch mehr reizte, schien dem Schicksal der Nachbar-lnder nicht entgehen zu knnen. Ein Aufstand der kleinasiatischen ^oner im Jahre 500 unter Fhrung des ehrgeizigen Aristgoras, des 500. Herrschers von Milet, war der Anfang des ungleichen Kampfes zwischen dem nngeheueru Perserreiche und dem kleinen Griechenland. Der Auf-stand der Joner wurde, obgleich die Athener ihren Stammesgenossen mit zwanzig Schiffen zu Hilfe kamen, unterdrckt. Erzrnt der die 2*

6. Griechische und römische Geschichte - S. 51

1913 - Leipzig : Hirt
28 Zweite Periode. Roms Heldenzeit. 51 Pchter*) bildeten den sogenannten Ritterstand, der mehr und mehr Einflu im Staate gewaun. 3. Die Hauptstadt, a) Verschnerung der Stadt. Unerme-liche Schtze an Kriegsbeute und regelmiger Einnahme strmten nach der rasch anwachsenden Stadt, die sich bald mit Alexandria, wenn auch nicht an Schnheit, so doch an Gre messen konnte. Die Werke grie-chischer Knstler, teils geraubte, teils in Rom entstandene, zierten die ffentlichen Pltze und die Huser der Vornehmen. Der schnste Platz war das am Fue des Kapitoliums liegende lnglich-viereckige Rmische Forum, eingefat mit Tempeln, Basiliken (Markthallen), dem Rathaus und anderen ffentlichen Gebuden. An den Landstraen, besonders der Appisehen Strae, erhoben sich in der Nhe der Stadt prchtige Grabmler. Groartige Wasserleitungen, von steinernen Gewlben getragen, wurden der Tler und Flsse gefhrt. b) Gesittung und Bildung. Die Hauptstadt lockte viele Griechen und andere Fremde an. Durch ihr Beispiel und unter dem Einflu ihrer berlegenen Bildung wurde das Leben der Rmer in vielen Dingen ver-feinert**), aber auch verdorben. Die griechische Sprache, die Welt-sprche, war allen Gebildeten vertraut. In den Theatern wurden ber-setzuugeu griechischer Stcke aufgefhrt. In griechischer Sprache versuchten rmische Schriftsteller die Geschichte ihrer Stadt zu schreiben. Dennoch sah der echte Rmer immer mit einer gewissen Geringschtzung auf die. Griechlein" herab, die ihre Bildung nicht vor sittlicher Verwahrlosung schtzte14). c) Cat o. Der heftigste Gegner des griechischen Wesens war Marcus Porcius Cato, ein Gegenbild und Feind der griechisch gebildeten Sapionen, tchtig als Landwirt und als Beamter. Als Zensor stie er jeden Unwrdigen aus dem Senate und bekmpfte durch Verordnungen und Reden das neumodische Treiben***); gegen die berhandnehmende Prunksucht der Frauen fhrte er hohe Luxussteuern ein. Doch konnte er als ein-zelner gegen die Einwirkungen, die die vernderte Stellung Roms mit sich brachte, nicht viel ausrichten. Inwiefern wurde die Unterwerfung Karthagos verhngnisvoll fr die Rmer? ,*) Diese Privatleute trieben mit der grten Willkr und Hrte die Steuern in den Provinzen ein gegen eine bestimmte Pachtsumme, die sie an den Staat dafr zahlten **) Haarknstler fanden Beschftigung; das Kochen wurde zur Kochkunst; der Bcker wurde Kuchenbcker. ***) Dem Staate sei nicht mehr zu helfen, sagte er, in dem ein Fisch mehr koste als em Ochse. Viele semer Aussprche wurden zu Sprichwrtern, z. B.: Was dir fehlt mut du dir selbst borgen." Wenn du nichts tust, bist du nichts." 4*

7. Griechische und römische Geschichte - S. 58

1913 - Leipzig : Hirt
58 Ii. Die Rmer. 33, 34 lateinischen Sprache, der berhmteste Anwalt und Redner vor Gericht. Seine geistige berlegenheit hatte er der vertieften Bildung zu verdanken, die er sich auf seiner Studienreise in Griechenland erworben hatte. 2. Der Todeskampf der Republik. Brutus und Cassins sammelten im Osten ein Heer und schlugen in Mazedonien ihr Lager auf. Bei 42. Philippi wurden sie 42 von den Truppen des Antonius und Octavianns wesentlich durch Antonius' geschickte Fhrung besiegt. Brutus und Cassius und viele ihrer Anhnger gaben sich selbst den Tod. Die Sieger teilten nun das Reich unter sich: Antonius bekam den Osten, Octavianus Italien und den Westen, dem Lepidns blieb, wenigstens fr die nchsten Jahre, Afrika. 3. Octavians Sieg. Whrend Octavianus in Italien Ruhe und Ordnung herstellte und Senat und Volk immer mehr fr sich gewann, fhrte Antonius in Alexandria ein unwrdiges, schwelgerisches Leben. Er verga sich sogar so weit, der Knigin Kleopatra ganze Provinzen zu schenken und um ihretwillen seine edle Gemahlin Octavia, die Schwester des Octavianus, zu verstoen. Dadurch entstand zwischen den beiden Machthabern ein unheilbarer Bruch. In der Seeschlacht beim Vorgebirge 31. Aktinm, 31, siegte Octavianus der Antonius und Kleopatra, das Abendland der das Morgenland. Antonius und Kleopatra tteten sich 30. selbst; gypten wurde rmische Provinz im Jahre 30. Octavianus aber konnte als alleiniger Machthaber den Janustempel schlieen*). 34. Leben und Sitten. 1. Das Theater. Die Theatervorstellungen bildeten einen Teil der ffentlichen Spiele, die auf das ungestme Verlangen des Volkes nach Brot und Spielen" sich so vermehrten, da sie schlielich der hundert Tage im Jahre einnahmen. Die Einrichtung des Theaters und die Art und Weise der Vorstellungen war von der griechischen nicht wesentlich verschieden. Doch war der Aufwand fr Anzge und Ausstattung in bestndigem Wachsen begriffen; so verlangte es der rmische Geschmack, während der Grieche sich am Inhalt allein begeistern konnte. Die Schauspieler waren grtenteils Sklaven und Freigelassene von griechischer Herkunft. Ihr Stand war deshalb verachtet. Seitdem aber Sulla viele Komdianten zu reichen Leuten gemacht und Cicero auf die Bedeutung ihrer Kunst fr die Beredsamkeit hingewiesen hatte, waren die Bhnenknstler auch in feineren Kreisen gern gesehene Gste. 2. Der Zirkus war seit den ltesten Zeiten vorzugsweise fr Wagen-rennen bestimmt. Auf leichten zweirdrigen Wagen durchjagten die Wagen-lenker die Bahn, durch weie und rote, spter auch durch blaue und grne Tuniken unterschieden. Ganz Rom nahm lebhaften Anteil an den Erfolgen der Zirkusparteien. *) Bisher war nach der berlieferung der Janustempel seit Nnmas Zeiten nur einmal geschlossen gewesen, zwischen dem ersten und zweiten Pnnischen Kriege.

8. Griechische und römische Geschichte - S. 59

1913 - Leipzig : Hirt
Dritte Periode. Die Zeit der Brgerkriege. 59 3. Die Fechter- und Tierkmpfe wurden vor der Erfindung der Amphitheater ebenfalls im Zirkus ansgefochten. Diese Spiele um das Leben waren hervorgegangen aus Menschenopfern an den Grbern vor-nehmer Personen. Zu Fechtern (Gladiatoren) nahm man Sklaven und Ver-brecher, auch heruntergekommene Leute, die sich freiwillig zu diesem ehrlosen, aber bisweilen recht eintrglichen Gewerbe hergaben. Fr ihre Ausbildung bestanden besondere Schulen. Bewaffnung und Kampfart waren mannigfaltig. Tiere kmpften teils gegeneinander, teils gegen Menschen, teils warf man ihnen waffenlose Verurteilte vor. Durch die groen Jagden ans wilde Stiere*) wurden viele Gegenden in Afrika und Asien erst bewohnbar. Auch lebende Bilder, Seeschlachten**), Feuerwerke, Seiltnze und hnliche Schaustellungen wurden dem Volke geboten. Welche Charaktereigenschaften der Rmer lernen wir aus ihren Spielen kennen? Vergleiche die rmischen Spiele mit den griechischen und mit Schaustellungen der jetzigen Zeit! 4. Aufwand in Kleidung, Wohnung und Nahrung. Die frhere Einfachheit war vielfach in Verschwendung umgeschlagen. a) Kostbare morgenlndische Stoffe waren bei Frauen und Mnnern beliebt. Csar hllt sich zuerst in eine Pnpnrtoga. Reiche Damen trugen Goldstaub, Edelsteine und Perlen im Haar und lieen ihrem Gesicht von der begleitenden Sklavin Khlung zufcheln. brigens zeigten sich Frauen von Stand lieber in der Snfte, als da sie das schwarze Basaltpflaster mit ihren Fen berhrten. Rmische Schmucksachen zeigt der Bilderanhang. b) Das Haus des vornehmen Rmers glnzte im Innern von Marmor, Gold und Silber. Da finden wir Sulen, Standbilder, Ge-mlde, Purpurteppiche, Mosaikfubden, metallene Spiegel, Prachttische, Vasen und kostbare llampen. Zur Erholung ging der Rmer in sein von Grten und Fischteichen umgebenes Landhaus. c) Im Essen und Trinken wurde von den Reichen viel geleistet. Auf drei Speisesofas lagen die Gste um den Tisch herum, und fr den Hausherrn war es Ehrensache, ihnen eine mglichst groe Auswahl teurer und auffallender Gerichte vorzusetzen. Zur Unterhaltung zeigten Musiker und Schauspieler, Tnzer und Gaukler ihre Knste. 5. Die Sittlichkeit. Die Rmer, zur Zeit der Brgerkriege schon nicht mehr reine Nachkommen der alten Rmer, waren diesen im Charakter noch weniger hnlich. Die alte strenge Tugend war selten geworden in der Hauptstadt der Welt; dagegen waren Betrug, Verleumdung und Gift-mischerei keine ungewhnlichen Erscheinungen mehr. Die wohlhabenden F rauen kmmerten sich im allgemeinen mehr um Zirkus und Amphitheater als um ihr Haus und berlieen die Sorge fr die Kinder den Sklaven. *1 Schon Pompejus lie 500 Lwen, 18 Elefanten und 400 andere afrikanische Tiere kmpfen. Csar brachte es auf 40 Elefanten. Octaviauus lie sogar Krokodile und Rhinozerosse auftreten. **) Unter Octavianus wurde z. B. die Schlacht bei Salamis aufgefhrt.

9. Römische Geschichte - S. 111

1881 - Leipzig : Teubner
L. Cornelius Sulla als Führer der Aristokratie. 111 beiden Seiten wurde mit großer Tapferkeit gesümpft, bis endlich die Wildheit der Barbaren der Kriegskunst und Ausdauer der Römer erlag. Die meisten wurden niedergemacht; viele gaben sich selbst den Tod. An der Wagenburg gab es wieder einen Kamps mit den Frauen, die sich zuletzt mit ihren Kindern töteten. Über 60 000 Kimbern wurden gefangen und als Sklaven verkauft. , Marius, der Besieger der Teutonen und Kimbern, wurde von dem römischen Volke hoch gefeiert. Man nannte ihn den dritten Gründer Roms; denn er habe nicht geringeres gethan als der Besieger der Gallier, Camillus, der zweite Grüuder Roms. An feinem wohlverdienten Triumphe ließ Marius den Catnlus teilnehmen. Xxvi. Warius und Sulla. Nach der Besiegung der Kimbern und Teutonen stand Marius auf der Höhe feines Ruhmes. Da er sich aber, um die Adelsregierung zu stürzen, in politische Händel einließ, denen er nicht gewachsen war, so sank fein Ansehen, und feine Gegner, die Aristokraten, versäumten nichts, wodurch sie ihn niederdrücken und in Schatten stellen konnten. Deswegen erhoben sie gegen ihn den L. Cornelius Sulla, der ihm ein immer gefährlicherer Gegner wurde. Sulla stammte aus einer altadligen, aber herabgekommenen Familie und hatte sich eine feine Bildung erworben; doch kümmerte er sich in jüngeren Jahren wenig um Staatsge-fchäfte; er vergnügte sich im Umgang mit Schauspielern, Possenreißern und Tänzerinnen und nahm teil an ihren Ausschweifungen, wobei er in Scherz und Witz mit ihnen wetteiferte. Und diese Vorliebe hat er behalten bis an sein Lebensende. Er war ein schöner Mann von hoher Gestalt; aber durch feine Ausschweifungen alterte er vor der Zeit. Sein blasses Gesicht wurde durch widrige Ausschläge entstellt, so daß ein Witzling zu Athen ihn in einem Verse eine mit Mehl bestreute Maulbeere nannte. In feinem starken

10. Römische Geschichte - S. 182

1881 - Leipzig : Teubner
182 Der Brand Roms. Das goldene Haus. Galba. Im I. 64 ward Rom durch eine entsetzliche Feuersbrunst heimgesucht, welche neun Tage lang wütete und den größten Teil der Stadt mit den herrlichsten Gebäuden und Kunstschätzen in Schutt und Asche legte. Allgemein und wohl nicht mit Unrecht beschuldigte man den Nero, daß er selbst das Feuer habe anlegen lassen; viele angesehene Männer behaupteten, die Diener des Kaisers mit Werg und Fackeln in ihren Häusern betroffen zu haben. Man erzählte sich, während die Flammen weithin die Stadt durchwogten, habe Nero im Ornat eines Zitherfpielers von feinem Palaste aus dem Brande zugeschaut und ein von ihm selbst verfertigtes Gedicht, das den Untergang Trojas schilderte, zur Zither gesungen. Um das Gerücht, daß auf feinen Befehl die Brandstiftung geschehen, zu vernichten, schob er die Schuld auf die Christen und belegte sie mit den ausgesuchtesten Strafen. Er ließ die Verurteilten in Tierfelle stecken und von Hunden zerreißen, andre wurden gekreuzigt, andre wieder durch geteerte Kleider brennbar gemacht und zu nächtlicher Beleuchtung angesteckt. Zu diesem Schauspiel gab er seine Gärten her und stellte Circusspiele an, wo er bald als Wettfahrer gekleidet sich unter das Volk mischte, bald selbst fuhr. Nero sorgte dafür, daß Rom aus feiner Zerstörung schöner und gefälliger wieder erstand. Gerade um dies zu können, soll er die Stadt angezündet haben. Er selbst erbaute sich das f. g. goldene Haus, eine Vereinigung der mannigfaltigsten Bauten von der Ausdehnung einer ganzen Stadt und dem unerhörtesten, alle Begriffe übersteigenden Luxus, ein Denkmal wahnsinniger Laune eines Tyrannen, wie es die Welt vielleicht nie gesehen. Die Anlage erstreckte sich vom Palatinus bis hinüber zum Esquilin. Vespasian ließ den frevelhaften Bau, zu welchem die Mittel aus allen Teilen des Reiches zusammengepreßt worden waren, später wieder zerstören. Das tolle und ruchlose Treiben des Tyrannen erregte zuletzt im Reich eine allgemeine Gährnng und führte zu Empörung und Abfall. Gallien empörte sich, die Legionen in Spanien riefen ihren Feldherrn Galba zum Kaiser aus.
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